Mit Allerheiligen verbinde ich Friedhofsbesuche, Verwandte, Kerzen und Striezel.
Ein selbstgebackener Allerheiligenstriezel hat heutzutage eine ganz andere Bedeutung als noch vor zwei, drei Generationen: früher waren Mehlspeisen der Ausdruck von Luxus, sie waren etwas Besonderes und wurden als Geschenk sehr geschätzt. Heute sind es nicht die Zutaten, die einen Allerheiligenstriezel zu etwas Außergewöhnlichen machen, sondern heute schätzen wir es, wenn sich jemand die Zeit nimmt und die Mühe macht.
Mit meinem Allerheiligenstriezel möchte ich nicht die Werte des „christlichen Abendlandes“ hoch halten. Für mich sind Traditionen nichts, was verteidigt und befestigt werden muss. Traditionen dürfen, müssen und können sich weiterentwickeln, sich ausweiten oder vergessen werden. In meiner Familie ist es seit je her Tradition den Striezel beim Bäcker zu kaufen – eine Tradition an der ich (wie du hier siehst) nicht krampfhaft festhalte.
So und nun zum Rezept. Für einen kleinen Striezel brauchst du
400 g Weizenmehl universal und 130 g Weizenvollmehl
1 Würfel Germ
80 g Butter in 1/4 L Milch geschmolzen
1 Ei
80 g Kristallzucker, etwas Salz und ein wenig Kardamon (Kardamon hat ganz und gar nichts Traditionelles, aber ich habe ihn in der afghanisches Küche lieben gelernt)
Einen Germteig herstellen, am besten mit den Händen durchkneten, mind. 30 Minuten gehen lassen.
Den Teig in zwei Hälften teilen und schön lang rollen. Jede Rolle sollte mindestens 70 cm lang sein.
Stänge übereinander legen und flechten (= viersträngiger Zopf).
Auf ein Backblech legen und noch einmal etwa 20 Minuten gehen lassen.Backrohr auf 170 Grad vorheizen.Striezel mit Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
Striezel ca. 30 Minuten backen!
Guten Appetit!
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